Haupinhalt

Freischaren und Kadetten

Die ersten Kadettenkorps entstanden in der Schweiz bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Kadettenwesen

Die Kadettenkorps boten Knaben der oberen Schulstufen unter militärischer Leitung wöchentlich einen mehrstündigen Unterricht. Der Unterricht beschränkte sich nicht nur auf den Waffengebrauch alleine, sondern sollte vielmehr den stolzen Söhnen der Patrizier und reichen Stadtbürger eine gesellschaftliche Schulung vermitteln. Einer der Hauptinitianten bei der Gründung des Lenzburger Kadettenkorps 1793 war der Lenzburger Unternehmer Gottlieb Hünerwadel.

In den Jahren nach 1830 kam im Aargau ein neuer lebendiger Geist in die Kadettenkorps. Es ist die Zeit der glänzenden Kadettenfeste, die durch Gottfried Kellers Schilderungen im "Grünen Heinrich" Eingang in die Weltliteratur gefunden haben. Immer wieder wurde versucht, den Kadettenunterricht an der Schule zu reformieren und mit anderen Aktivitäten zu verbinden. Am 3. Dezember 1972 hiessen die Stimmberechtigten des Kantons Aargau eine Änderung des Schulgesetzes gut, mit welcher der Kadettenunterricht aufgehoben wurde. Das Kadettenkorps wurde 1974 aufgelöst, lebt aber seither alle zwei Jahre für kurze Zeit wieder auf. Als von der Freischaren-Commission betreutes freiwilliges Kadettenkorps rüstet es sich alle zwei Jahre in der Jugendfestwoche, um beim Freischaren Manöver den wilden Horden der kriegs- und beute- lüsternen Freischaren mit disziplinierter Taktik entgegenzutreten und ihrem Treiben Einhalt zu gebieten. Seit dem Jugendfest 2000 können auch Mädchen im freiwilligen Kadettenkorps mitwirken. Das freiwillige Kadettenkorps setzt sich aus Schülerinnen und Schülern der Oberstufe sowie der 5. Primarklasse zusammen.
 

Freischaren Manöver

Für das Jahr 1852 lässt sich erstmals die Mitwirkung von Freischaren am Jugendfest nachweisen. Der Stadtrat bestimmte, "dass den jungen Leuten, die am Fest den Kadetten entgegenstehen werden, eine Flasche Wein und Brot per Mann auf Kosten der Gemeinde abgegeben werden".

Nach Unterbrechungen wegen des 1. Weltkrieges setzten die Freischaren Manöver 1924 wieder ein. Aus finanziellen Gründen - die Freischaren Manöver werden aus freiwilligen Spenden finanziert - finden sie seither alle zwei Jahre (in den geraden Kalenderjahren) statt.

Honolulu! - Der Film über das Lenzburger Freischaren Manöver

Die Lenzburger Regisseurin Andrea Hauner-Wagner wirft mit ihrem Dokumentarfilm "Honolulu!" einen Blick hinter die Kulissen der einzig-artigen Freischaren- und Kadettentradition. Ein faszinierendes Werk voller Geschichte und Geschichten – und Emotionen.
 

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